Dachdeckermeisterschüler

2016

PNP VOM 25:07:

Sie wollen Meister werden. Dachdeckermeister. Dafür lernen sie derzeit im bayerischen Ausbildungszentrum für diese Handwerksbranche. Nächste Woche gibt es dann die entscheidende Prüfung. Und als eine "Familie", in der sie sich später als gstandne Meister ihres Faches wohl fühlen können, stellte sich ihnen die "DMS" vor, der Verein "Dachdeckermeisterschüler Waldkirchen e. V."

 

Die Dachdecker gehören zu Waldkirchen. Das stellte sich jüngst wieder im Hotel Gottinger heraus. Denn da waren sie beisammen. Meisterschüler, Schulvertreter, Landesinnung, die DMS und auch die Stadt.

Zunächst zu den Meisterschülern. 21 junge Leute aus ganz Bayern – darunter auch eine Dame – haben das Handwerk auf dem Dach zu ihrem Berufswunsch erkoren, stammen zum Teil auch aus den elterlichen Betrieben, die sie später einmal weiterführen wollen, haben die Lehrzeit durchschritten und klopfen nun an der Meister-Türe an. Das tun sie in Waldkirchen, am "Kompetenzzentrum Dach", jener Schule, an der alle jene Leute zusammenkommen, die die Dachdeckerausbildung durchlaufen. Und seit Januar und noch bis in den August hinein läuft der Meister-Lehrgang. Die Prüfungen in der Theorie sind längst vorbei, in den vergangenen Wochen war man mitten drin in der Praxis und den Aufgaben, die ihnen auf dem Weg zum Meister-Titel auferlegt werden. Die gilt es nun vom 1. bis 5. August zu lösen.

Die Landesinnung ist die Berufsorganisation, die für die Branche und ihre Leute eintritt. Thorsten Meyerhöfer stellte an jenem Abend die Organisation, aber auch die gute Harmonie mit der DMS vor im Bemühen, das bayerische Dachdeckerhandwerk zu stärken.

Stichwort DMS. Seit 1980 gibt es diesen (damals noch "Meisterschülervereinigung Waldkirchen" genannten) Verein, der von Heribert Schuck aus Glattbach bei Aschaffenburg geleitet wird und dem bayernweit 320 Mitglieder angehören. Die DMS hat es sich von Anfang an zur Aufgabe gemacht, eine Basis zu sein für eine gute Gemeinschaft von Dachdeckern über die Schulzeit hinaus, ein Verein, bei dem es Gemeinschaft und Weiterbildung gibt, ein Verein, der enge Bindung hin zum Landesinnungsverband pflegt, ein Verein, der die Verbindung zum Schulort Waldkirchen nicht abbrechen lassen, sondern im Gegenteil intensivieren will. Ein bewährtes Mittel sind vor allem die "Dachdecker-Meistertage", die alle Jahre wieder im Januar in Waldkirchen abgehalten werden, zu denen hunderte Dachdecker gerne für drei Tage zurück an den einstigen Schulort, an die Dachdeckerhochburg Waldkirchen, kommen (nächstes Jahr ist der Termin 26. bis 28. Januar.

Das hört und sieht natürlich auch die Stadt, allen voran Bürgermeister Heinz Pollak, gerne, wenn Kommune, Landkreis und Dachdeckerschaft miteinander harmonieren. Deshalb war er gerne ebenfalls beim Treffen im Hotel Gottinger vorbeigekommen, um einerseits die Stadt, andererseits den Wert der Dachdecker für sie vorzustellen.

Pollak freut sich, dass alle Jahre ein Meisterkurs der Dachdecker in "ihrer Stadt" gebildet wird. Er wünschte den Prüflingen "Toi, toi, toi". Waldkirchen sei eine 10500-Einwohnerstadt mit dem wichtigen Standbein Tourismus, mit gutem Einzelhandel, eine Einkaufsstadt. sei eine Stadt mit vielen Freizeitmöglichkeiten von Golf bis Erlebnisbad, von Kletterwald bis Kurparksee. Waldkirchen sei aber auch eine Schulstadt mit dem größten Gymnasium im Kreis (rund 700 Schüler) und mit der wichtigen Staatlichen Berufsschule mit rund 1300 Schülern aus der ganzen Region. Ein wichtiger Eckpfeiler seien die Dachdecker mit ihrem Kompetenzzentrum und dem angegliederten Wohnheim. Er berichtete von Wachstum und Zuzug ganz entgegen der Demographie und er meinte: "Die vielen Kräne in der Stadt zeigen Bautätigkeit und das dürfte auch das Herz der Dachdecker erfreuen – es gibt viel zu tun für Eure Kollegen hier!"

Der DMS machte er das Kompliment, eine tolle Einrichtung zu sein, weil sie Stadt, Kreis, Landesinnung, Meister, Schule zu einer Gemeinschaft mache, weil sie für eine starke Verbindung aus ganz Bayern hin zum einstigen Ausbildungsort sorge und weil sie mit den Meistertagen immer wieder in Waldkirchen ausgebildete Dachdecker zurück zu den Wurzeln bringe. Er machte fleißig Werbung für einen Eintritt in diesen Verein.

Und da war er beim Thema. Das war der Hintergrund dieses Treffens. Die DMS wollte sich vorstellen und machte den Prüflingen das Angebot, ohne Zutrittsbeitrag gleich Mitglied zu werden. Viele der 21 angehenden Meister haben das Angebot wahrgenommen (wie das auch in vergangenen Jahren der Fall war) und unterschrieben, kennen sie doch die drei Buchstaben "DMS" und was da dahinter steckt von den Betrieben und Kollegen in ihrer Region.

Damit sah man dann nur zufrieden Gesichter am Tisch. Erst recht dann, als die Schweinshaxn aus der Gottinger‘schen Küche aufgefahren wurden . . .

Sie glänzen auf dem Dach, im Betrieb, auf dem Tanzparkett – und auch beim Eisstockschießen: Deshalb ehrte DMS-Vorsitzender Heribert Schuck (Mitte) die besten Damen und Herren des Eisschießwettbewerbes beim Festabend: von links Anneliese Voigt (Fürth), Brigitte Krah (Bamberg), Vanessa Rahm (Mitterteich), Tobias Frank (Wurmannsquick) und Daniel Preisinger (Nürnberg) mit DMS-Vorstandsmitglied Stephanie Schrapp. − Foto: Steiml
 

Sie glänzen auf dem Dach, im Betrieb, auf dem Tanzparkett – und auch beim Eisstockschießen: Deshalb ehrte DMS-Vorsitzender Heribert Schuck (Mitte) die besten Damen und Herren des Eisschießwettbewerbes beim Festabend: von links Anneliese Voigt (Fürth), Brigitte Krah (Bamberg), Vanessa Rahm (Mitterteich), Tobias Frank (Wurmannsquick) und Daniel Preisinger (Nürnberg) mit DMS-Vorstandsmitglied Stephanie Schrapp. − Foto: Steiml

 

"Rundum fantastisch" – so bewertete DMS-Vorsitzender Heribert Schuck die drei aus zahlreichen Programmpunkten bestehenden 36. Bayerischen Dachdecker-Meistertage in Waldkirchen, die eben diese DMS, die Dachdeckermeisterschüler, in ihrer schulischen Heimatstadt ausgerichtet haben.

Rund 130 Gäste aus ganz Bayern waren in die Stadt mit dem Kompetenzzentrum Dachtechnik e. V. gekommen und hatten sich weiterbilden und informieren lassen. Zahlreiche Fachvorträge hatten im Bürgerhaus stattgefunden. Gesellschaftlicher Höhepunkt war der große Festabend, bei dem charmant und gekonnt Schuck die Gäste begrüßte, darunter auch DMS-Ehrenvorsitzenden Franz Haberkorn, Landesinnungsmeister Ewald Kreuzer, Wolfgang Werner als Hauptgeschäftsführer des LIV, Thorsten Meyerhöfer als kaufmännischer Leiter, dazu als "Hausherren" Bürgermeister Heinz Pollak, dem er ein Kompliment für die spürbar herzliche Aufnahme der Dachdecker in der Schul-Stadt machte, und auch Karl Traxinger als Vorstand des Ischia-Vereins Waldkirchen war da, mit dem die DMS ja auch seit rund drei Jahren zusammenarbeite

 

 
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Waldkirchen. "Als Zeichen der Dankbarkeit mal auch etwas zurückgeben an die Stadt, in der wir uns immer wohlgefühlt haben", das wollten die Dachdeckermeisterschüler Waldkirchen e. V. (DMS), jene Vereinigung, die aus lauter ehemaligen Schülern des Kompetenzzentrums Dachtechnik besteht und die mit der Meistertage-Veranstaltung alljährlich dazu beiträgt, dass aus ganz Bayern die Meister ihres Faches an ihren einstigen Schulort Waldkirchen zurückkommen. Die "Waldkirchner Tafel" sollte es sein, eine Einrichtung, die vor allem Lebensmittel für Bedürftige sammelt und im Laden in der Schmiedgasse an diese abgibt. Deshalb hat DMS-Vorsitzender Heribert Schuck (links) einen 500-Euro-Scheck an Tafel-Mitarbeiterin Margit Nigl überreicht. Die dankte unter dem Beifall der Anwesenden herzlich für diese Geste und betonte, dass man als Verein mit kaum Finanzen immer auf Spenden angewiesen sei, weil das Aufgabenfeld groß sei – von der Miete für den Tafel-Laden über die Betreuung des Sammel-Autos bis hin zur Organisation der Ausgabe der zur Verfügung gestellten Lebensmittel. Auch Bürgermeister Heinz Pollak sagte "seinen" Dachdeckern Dank für diese schöne Geste und gute Hilfe für eine segensreiche Einrichtung in der "Dachdeckerstadt Waldkirchen".

 

 

 

Einen guten Verlauf der 36. Dachdecker-Meistertage wünschen sich (von links) Landrat Sebastian Gruber, Landesinnunsgmeister Ewald Kreuzer, DMS-Vorsitzender Heribert Schuck, DMS-Ehrenvorsitzender Franz Haberkorn und Bürgermeister Heinz Pollak. − Fotos: Steiml
 

Einen guten Verlauf der 36. Dachdecker-Meistertage wünschen sich (von links) Landrat Sebastian Gruber, Landesinnunsgmeister Ewald Kreuzer, DMS-Vorsitzender Heribert Schuck, DMS-Ehrenvorsitzender Franz Haberkorn und Bürgermeister Heinz Pollak. − Fotos: Steiml

 

Waldkirchen. Baut der Landesinnungsverband Bayern in Waldkirchen ein neues Dachdecker-Wohnheim? Landesinnungsmeister Ewald Kreuzer ist guter Dinge. Doch bei der Eröffnung der gestern begonnenen 36. Dachdecker-Meistertage machte er aber auch klipp und klar deutlich, dass dafür der Landkreis Freyung-Grafenau in Vorleistung gehen müsse. Das Dach der Werkstätten ist undicht und auch die Räumlichkeiten selbst gehören umgebaut. Wenn hier der Kreis Geld in die Hand nimmt – dann steht dem 4,5-Millionen-Euro-Wohnheim-Projekt in Waldkirchen vom Innungsverband nichts im Wege.

Treffen in ihrer "alten Heimat"Wie sehr das Dachdeckerhandwerk mit Waldkirchen und der Region verwurzelt ist und wie eng Politik und Wirtschaft miteinander verzahnt sind, das zeigte sich gestern im Bürgerhaus. Dort hatten sich auf Einladung von Stadt und Landkreis die Spitze der Dachdeckermeisterschüler Waldkirchen e. V. (DMS) als alljährlicher Ausrichter der "Tage" versammelt und unter den Alphornklängen der "Saußbach-Sinfoniker" trat Bürgermeister Heinz Pollak ans Rednerpult, um die Gäste auch im Namen von Landrat Sebastian Gruber zu begrüßen. Er erwähnte DMS-Vorstand Heribert Schuck und seine Vorstandschaft sowie Ehrenvorsitzenden Franz Haberkorn, vom Landesinnungsverband Innungsmeister Ewald Kreuzer und sein Team sowie die vielen Vertreter von Politik und Kirche, Bankinstituten und Wirtschaft, Polizei und Schulen, Ämtern und Behörden. Auch die Anwesenheit von Dr. Jürgen Weber von der Regierung von Niederbayern und die Vielzahl der Nachbarbürgermeister aus Passau, Neureichenau, Röhrnbach, Haidmühle, Jandelsbrunn, Hinterschmiding, Philippsreut, Ringelai, Hauzenberg, Büchlberg und Sonnen, die vielen Kreis- und Stadträte unterstrichen den Wert der Dachdecker für die Region.

Applaus für die Tradition jahrzehntelanger Zusammenarbeit, für kernige Aussagen und gute Musik (kl. Bild die Saußbach-Sinfoniker mit ihren Alphörnern) gab es von den Ehrengästen.
 

Applaus für die Tradition jahrzehntelanger Zusammenarbeit, für kernige Aussagen und gute Musik (kl. Bild die Saußbach-Sinfoniker mit ihren Alphörnern) gab es von den Ehrengästen.

 

Heinz Pollak zitierte die Schlagzeile der Passauer Neuen Presse von dieser Woche, dass die Dachdecker mit dieser Veranstaltung wieder zurück in ihrer alten Heimat seien, und betonte auch, dass Waldkirchen sich überaus freue, dass dem nun schon seit vielen Jahrzehnten so sei. Er verhehlte auch nicht, dass man auch etwas dafür tun müsse, damit es so bleibe. Um auch in Zukunft den Dachdeckerschülerinnen und -schülern aus ganz Bayern am Kompetenzzentrum Dachtechnik und in der Stadt attraktive Heimat sein zu können, müssten die Ausbildungsstätten samt dem Wohnheim angemessen hergerichtet und den heutigen Standards angepasst werden. Deshalb zeigte er sich froh, dass seitens des Kreises die Generalsanierung des bestehenden Wohnheimes zügig voranschreite und heuer der dritte Bauabschnitt angepackt werde. Doch müsse auch an der Dachdeckerschule selbst etwas getan werden: "Schon kurios, wenn es ausgerechnet den Dachdeckern von oben reinregnet!"

 
 

Berufsschule sanieren – aber wie und wann?Diese Sanierung sei unbedingt notwendig – und Pollak legte Landrat Sebastian Gruber auch ans Herz, dass es damit alleine nicht getan sei: Die gesamte Berufsschule habe einen teilweise so schlechten Gebäudezustand, dass es kein Abwarten mehr geben könne. Nahezu jede Stadtratsfraktion habe sich schon an der Berufsschule umgesehen und alle seien zum gleichen Ergebnis gekommen, dass eine Generalsanierung keinen Aufschub mehr dulde. Ihm, Pollak, sei sehr wohl die finanzielle Situation des Kreises bewusst, aber möglicherweise müsse man halt dann über Public-Private-Partnership oder ähnliche Modelle Ansätze finden, die sowohl für die Anforderungen des Schulzustandes als auch die Finanzen des Kreises in Frage kämen.

Dass die Dachdecker ein Festhalten am Standort Waldkirchen vor haben, würden die jährlichen DMS-Tage ebenso zeigen wie das Bemühen des Innungsverbandes, in der Stadt eine neues Wohnheim bauen zu wollen, um auch so das Kompetenzzentrum Dachtechnik zu stärken. "Ich darf Ihnen seitens Waldkirchen versprechen, dass die Stadt alle ihre Möglichkeiten ausschöpfen wird, um Ihnen auch weiter eine gute Heimat sein und bieten zu können!"

Nachdem Heinz Pollak den "Tagen" einen guten Verlauf gewünscht hatte, dankte auch Landrat Sebastian Gruber für die jahrzehntelange Harmonie und den Zusammenhalt Dachdecker-Stadt Waldkirchen-Landkreis. Er wisse sehr wohl auch um den Wert und den wichtigen Wirtschaftsfaktor der Dachdecker für die Region und der Kreis habe auch schon 1,8 Millionen Euro bisher ins bestehende Wohnheim verbaut. Der Landkreis Freyung-Grafenau werde auch weiter Signale für die Dachdecker setzen, doch er bat auch um Verständnis, dass trotz aller sicher vorhandenen baulichen Mängel an der Berufsschule eine großangelegte Generalsanierung zu viel Geld verschlinge.

Landrat: Im Miteinander Lösungen findenDie vielen Medienberichten, Schreiben an ihn bzw. den Kreis, Diskussionen, Verlautbarungen bis hin zur Standortdiskussion tue dem Rücken der Schülerschaft und auch der Region nicht gut. Vielmehr solle in einem Miteinander nach Lösungen gesucht werden. Und außerdem: Die Schule sei "nicht erst seit Mai 2014" in diesem Zustand. Er bat um Verständnis, dass man sich für die Berufsschule allgemein in Sachen Sanierung 2016 nicht allzu sehr finanziell aus dem Fenster lehnen könne, dass man aber als Landkreis hinter der Schule und den Dachdeckern stehe und auch so handeln werde.

 
 
 
 
 
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